Großes Engagement für den Erhalt der Kantorenstelle in Vlotho
1600 Unterschriften an die Superintendentin übergeben
Wie alle Kirchengemeinden in der Region hat sich auch der Ev. Kirchenkreis Vlotho auf den Weg gemacht, den eigenen Haushalt zu konsolidieren und eine nachhaltige Grundlage für die kirchliche Arbeit zu schaffen. Einer der Sparvorschläge hat besonders in Vlotho für Unsicherheit gesorgt: Statt zwei sollte nur noch eine Kirchenmusikstelle durch den Kirchenkreis finanziert werden. Mehr als 1600 Menschen haben sich daraufhin mit ihren Unterschriften für den Erhalt der Kantorenstelle an St. Stephan in Vlotho ausgesprochen. Bei der Übergabe der Unterschriften konnte Superintendentin Dorothea Goudefroy den Überbringerinnen eine große Sorge nehmen: Die Streichung der Kantorenstelle sei in der vorgeschlagenen Form nicht mehr vorgesehen.
Die Kirchenmusik hat in Vlotho lange Tradition. Schon seit 120 Jahren besteht die Kantorei St. Stephan, die ihr großes Jubiläum gemeinsam mit dem 700. Geburtstag der Kirche St. Stephan in der nächsten Woche feiert. Die Vlothoer Kantorin, Liga Auguste-Meier, ist nicht nur in der Stadt Vlotho, sondern unter anderem auch in der Ausbildung des kirchenmusikalischen Nachwuchses in den anderen Gemeinden und der Region aktiv.
Viele Menschen haben sich daher gegen das mögliche Ende der Finanzierung durch den Kirchenkreis ausgesprochen, organisiert vom Gospelchor und der Kantorei der Kirchengemeinde Vlotho und vom Freundeskreis Kirchenmusik an St. Stephan. Über sechs Wochen wurden Unterschriften gesammelt. Stellvertretend für die Unterzeichnenden kamen Eva Gimbel, Sylvia Stüker und Christine Höke zum Sitz des Kirchenkreises in Bad Oeynhausen, um einen Aktenordner voller Unterschriften zu übergeben und sich persönlich für den Erhalt der Kantorenstelle einzusetzen.
Superintendentin Dorothea Goudefroy, die selbst schon in der Kantorei in St. Stephan gesungen hat, nahm die Unterschriftenliste mit Dank entgegen. Sie freute sich über das starke Zeichen für die Zukunft der Kirchenmusik und über die Unterstützung für die Kantorin, die auch in den Stellungnahmen von Gemeinden und Ausschüssen ausgedrückt wurde. Sie wies darauf hin, dass die Kirchenmusik im Kirchenkreis Vlotho von vielen Menschen in allen Gemeinden getragen werde, die ehrenamtlich und nebenamtlich in der Kirchenmusik aktiv sind. Dennoch seien die hauptamtliche Kantorenstelle und nicht zuletzt die Leistung von Liga Auguste-Meier wichtig für das Kulturleben in der Stadt und die kirchenmusikalische Landschaft in der Region. Darin waren sich die Überbringerinnen der Unterschriftenliste und die Superintendentin einig.
Die größte Sorge konnte Dorothea Goudefroy den Vlothoern nehmen: Über den Sparvorschlag sei nicht das letzte Wort gesprochen. „Wir befinden uns im Stellungnahmeverfahren“, konnte die Superintendentin die Überbringerinnen beruhigen. „Das bedeutet, dass wir zuhören, miteinander reden und schauen, in welche Richtung der Beschlussvorschlag entwickelt werden kann. Entscheiden wird am Ende die Kreissynode.“ Der Vorschlag wurde in den letzten Wochen eingehend mit allen Betroffenen geprüft. Stellungnahmen wurden angenommen, und die Angelegenheit auch mit den anderen Kirchenmusikern der Region, einschließlich des Landeskirchenmusikdirektors Harald Sieger, beraten. Das Ergebnis: Der Vorschlag, der in der kommenden Woche der Synode des Kirchenkreises vorgelegt wird, wird keine Streichung einer Kantorenstelle mehr enthalten. Um Einsparungen wird die Kreissynode nicht herumkommen, erläuterte die Superintendentin. Sie gehe aber davon aus, dass gemeinsam eine gute und nachhaltige Lösung gefunden werden könne.
Foto (Evangelischer Kirchenkreis Vlotho):
250605 Unterschriften für Erhalt der Kantorenstelle:
Superintendentin Goudefroy (l.) nimmt die Unterschriften von Eva Gimbel, Sylvia Stüker und Christine Höke entgegen
